98 GLAUBENSLEHRE DES ISLÂM. stätigte
dadurch
die
Thora;
doch
wurden
einige
Theile
des
Ge-
setzes
durch
ihn
aufgehoben.
An
seiner
Stelle
wurde
ein
Anderer
gekreuzigt;
doch
liess
ihn
Gott
für
einige
Stunden
sterben,
bevor
er
ihn
in
den
Himmel
erhob
(nach
der
Legende).
Die
neueren
Untersuchungen
bringen
mehr
und
mehr
ans
Licht,
wie
wenig
Originelles
an
allen
diesen
Erzählungen
ist,
wie
Moham-
med
immer
nur
nacherzählt
und
entweder
trübe
Quellen
hat
(erst
jüdische
dasselbe
ist
mit
den
vielen
Erzählungen
über
andere
vorgebliche
Propheten
der
Fall.
Selbst
Alexander
der
Grosse
wurde
zum
Propheten
gestempelt,
und
sein
Zug
nach
Indien
als
im
Dienste
des
Monotheismus
unternommen
dargestellt.
Alexander
trifft
auch
den
Chidr
an.
Chidr
ist
die
belebende
Naturkraft;
aber
er
wird
auch
mit
Elias
(vgl.
I
Kön.
tificirt.
Wichtig
ist
für
uns
nur
noch
die
religiöse
Stellung,
welche
Mohammed
selbst
in
der
von
ihm
gegründeten
Religion
ein-
nimmt.
Moses
und
Christus
haben
sein
Kommen
geweissagt,
aber
die
betreffenden
Stellen
sind
in
Thora
und
Evangelium
unterschlagen
worden.
Er
ist
der
verheissene
Paraklet
(Ev.
Johannis
14,
16),
der
letzte
und
grösste
der
Propheten;
aber
auch
er
ist
keineswegs
frei
von
kleinen
Sünden.
Er
bestätigt
die
früheren
Offenbarungen;
doch
sind
sie
nun
nach
seinem
Auftreten
antiquirt.
Seine
ganze
Lehre
ist
ein
Wunder
und
braucht
daher
nicht
die
Bestätigung
durch
specielle
Wunderthaten.
Später
wurden
jedoch
eine
Menge
Wun-
der
von
ihm
erzählt,
und
obgleich
er
nicht
direct
vergöttert
wurde,
hat
er
doch
die
Stellung
des
Hauptvermittlers,
als
Fürsprecher
der
Menschen
lichen
ist
überhaupt
dem
Semiten
ʿAli
und
die
ihm
nachfolgenden
Imâme
übermenschlichen
Wesen
gestempelt.
Der
Korân
freilich
wurde
früh
als
etwas
durchaus
Uebernatür-
liches
angesehen.
Korân
bedeutet
eigentlich
‘Recitation,
Lesung’;
er
ist
in
verschiedene
Stücke,
Suren,
eingetheilt.
Die
erste
Offenbarung
erhielt
der
Prophet
in
der
‘gesegneten
Nacht’
im
Jahr
609;
mit
vielfachen
Unterbrechungen
dauerte
die
„Niedersendung“
des
Korân’s
nun
23
Jahre
hindurch,
bis
das
gesammte
Buch,
das
schon
vorher
auf
der
‘wohlbewahrten
Tafel’
im
Himmel
existirte,
zu
ihm
hin-
untergebracht
war.
Zur
Zeit
der
abbasidischen
die
Streitfrage,
ob
der
Korân
geschaffen
oder
ungeschaffen
sei,
sehr
lebhaft
erörtert
(wie
auch
die
orientalischen
subtile
dogmatische
Fragen,
wie
das
Ausgehen
des
heiligen
Geistes
u.
a.,
eine
besondere
Empfänglichkeit
bewiesen
haben
und
noch
beweisen).
Die
früheren
Suren,
die
mekkanischen
Kürze
wegen
erst
am
Schlusse
der
Sammlung
stehen,
zeigen
grosse
Lebendigkeit
und
Frische;
die
Form
freilich
ist
nur
halb
dichte-
risch,
obwohl
gereimt.
In
den
längeren
Suren
der
späteren
Zeit
ist
Alles
Berechnung
und
die
Erzählung
oft
schleppend.
Doch
gilt